Rehe gehören zur Familie der Cervidae und ernähren sich primär von pflanzlicher Kost.

Sie haben sich im Laufe der Evolution zu perfekten Herbivoren entwickelt, deren Verdauungssystem besonders auf die Verarbeitung von Cellulose aus Pflanzenmaterial spezialisiert ist. Die natürliche Ernährungsweise ist von großer Bedeutung für die Gesundheit und Fortpflanzung dieser Tiere. Unterschiedliche Pflanzenarten stellen unterschiedliche Nährstoffe zur Verfügung, die für das Wohlergehen der Rehe wesentlich sind.

Die Auswahl der Nahrung wird von der Verfügbarkeit und dem Nährwert der Pflanzen bestimmt.

In der Natur bevorzugen Rehe besonders nährstoffreiche und leicht verdauliche Pflanzen, wie z.B. Knospen oder frisches Grün. Je nach Verfügbarkeit werden bestimmte Pflanzenteile bevorzugt, welche die Tiere mit Hilfe ihres fein abgestimmten Geruchs- und Sehsinns auswählen. Dieses Selektionsverhalten zeigt sich besonders ausgeprägt im Frühjahr und Sommer, wenn die Vielfalt an Pflanzen am größten ist.

Saisonale Veränderungen beeinflussen die Ernährung der Rehe stark, was ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen zeigt.

Während des Jahres verändert sich jedoch die Verfügbarkeit der Nahrung, und Rehe müssen sich anpassen. Im Herbst beginnt die Vorratssuche für den Winter – es werden vermehrt Eicheln, Bucheckern und andere Samen aufgenommen. Die Nahrung wird nun kalorienreicher, um ausreichend Fettreserven für die kalte Jahreszeit anzulegen.

Im Winter, wenn die Vegetation karg ist, sind sie auf ihre Fähigkeit angewiesen, auch härtere Nahrung wie Rinde zu verdauen.

Die angepasste Ernährung der Rehe ist auch ein Grund dafür, dass sie in diversen Habitaten leben können, angefangen von tiefen Laub- und Mischwäldern bis hin zu offenen Feldlandschaften. Ihre Flexibilität in der Nahrungswahl trägt zur Robustheit der Art bei.